Manche Paare bemühen sich wirklich, aber selbst bei ihnen gerät die Sache mit der Leidenschaft oft irgendwann in die Problemzone.
Als Ehepaar im drölften Dienstjahr ist es wahrlich eine Aufgabe, Lust und Leidenschaft aufrecht zu erhalten, wenn nebenbei die Kinder schreien, der Müll rausgebracht und die Ordnung von Messer und Gabel im Besteckkasten ausdiskutiert werden muss.
Aber was bleibt und was entsteht eigentlich, wenn die Leidenschaft im Laufe der gemeinsamen Jahre verblasst? Diese Frage beantworten selbst Sexualwissenschaftler mit einem verlegenen Schulterzucken. Die Menschen gehen einfach recht unterschiedlich damit um.
Zu Beginn einer Beziehung schlägt meist der Blitz ein und was dann folgt, grenzt manchmal an „peinlicher“, fast unkontrollierbarer Verliebtheit. Aber das heißt noch lange nicht, dass daraus die große Liebe fürs Leben wird. Liebe und Partnerschaft funktionieren einfach nach ganz unterschiedlichen Kriterien.
Sicher ist aber, dass die anfängliche Leidenschaft keiner totalen Leere weichen muss. Auch wenn Sex im Laufe der Jahre an Bedeutung verliert, was rein statistisch betrachtet eher für Frauen als für Männer zu gelten scheint, wird die freundschaftliche Komponente der Liebe immer wichtiger. Und anstatt ein Leben lang der nächsten Verliebtheit hinterjerzujagen, kann jeder jederzeit ein wenig Konfetti auf seine Partnerschaft streuen – und sich dabei bewusst werden, dass das, was wir manchmal als Langeweile empfinden, auch als Sicherheit, Ruhe oder Ankommen gedeutet werden kann.